MUTTER
172 CM
OPTIMIST
AUTODIDAKT
TRÄUMER
DESIGNER
PHOTOGRAPHER

 

„Schwarz ist der Anfang von allem, der Nullpunkt, der Umriss, der Behälter – dann der Inhalt. Ohne seinen Schatten, sein Relief und seine Unterstützung würde es mir so vorkommen, als existierten die anderen Farben nicht. Gleichzeitig ist Schwarz die Summe aller Farben. 

Es ist schwankend, unterschiedlich, nie das Selbe. 

Es gibt eine Vielzahl von Schwarztönen: das zarte Schwarz der Transparenz, das stumpfe und triste Schwarz des Trauerflors, das tiefe königliche Schwarz des Samtes, das überreiche Schwarz des Tafts oder das strenge der Seide, das fließende Schwarz des Satins, das fröhliche und offizielle Schwarz des Lacks.

Im Gegensatz zu Weiss ist Schwarz „penetrierbar“. Da ist Dichte, da ist Wolllust, ja eine ganze Welt in einem kleinen Fleck Schwarz. Und es fällt schwer, der aus der Tube gepressten Gouache, der aus der Dose überlaufenden, kohleschwarzen Acrylfarbe oder der aus dem Flakon spritzenden Tinte aus China oder anderswo zu widerstehen. Man hat Lust, sie anzufassen, sie zu verteilen, mit grosszügigen Pinselstrichen oder sogar mit den Händen. Schwarz ist ebenso sehr Materie wie Farbe, es ist Licht ebenso wie Schatten. Es ist weder traurig noch fröhlich, sondern Allure und Eleganz, perfekt und unumgänglich. Man widersteht ihm ebenso wenig wie der Nacht. Kinder sollten sich nicht vor dem Schwarz fürchten, denn wenn sein Mysterium innen auch Angst macht, so enthält es doch auch die Antwort auf seine Geheimnisse. „

Christian Lacroix